Inmitten des Raumes wächst aus dem Boden ein großer kräftiger Baum. Abstrakt in Form, nicht naturalistisch, aus Holz, aus rohen, rauen Brettern. Der Baum nimmt den Raum ein, bestimmt ihn, unbewegt, aber nachdrücklich. Er fungiert als doppeltes Sinnbild: für ihn selbst, Oskar Maria Graf, und für das Wesen seiner Mutter, wie er es in seinem Hauptwerk schildert.
Als zweite symbolische Ebene finden sich um den Baum gruppiert Schreibtische aus verschiedenen Epochen, die Grafs lebenslangen und rastlosen Drang zu Schreiben thematisieren. Darauf Exponate, die chronologisch und thematisch seinen Weg ab Beginn der Exilzeit erzählen. Projektionen verankern die Stationen in Zeit- geschichte und Erinnerung, auch kommen Oskar Maria Graf und Zeitzeugen selbst zu Wort.
Immer wieder findet der Blick den Weg zum Baum, unter dessen übergroßer Krone die Besucher auf Holzbänken sitzend Ausschnitte aus Originaltexten hören können, der szenographische Brücken- schlag von der strukturierten Ebene der Originalexponate zur Sinnlichkeit der literarischen Texte.